Filmanalyse

Was ist eine Filmanalyse?

Eine Filmanalyse untersucht einen Film hinsichtlich einer bestimmten Fragestellung. In die Analyse werden nicht nur das Thema, die Handlung und die Protagonisten einbezogen, sondern auch Stilmittel, Filmmusik, der historische Kontext, die Figurenkonstellation, etc. Zusammenhänge haben einen besonderen Stellenwert, da sie unterschwellig Botschaften und Emotionen transportieren und dadurch Einfluss auf die Fragestellung haben. Eine Filmanalyse erlaubt so tiefere Einblicke in Filme, deren Hintergründe und deren Bedeutung.

Grundsätzlich lassen sich Filme aller Genres analysieren, auch wenn beispielsweise Animationsfilme seltener Gegenstand einer Analyse im Deutschunterricht sind. Außerdem sind gesellschaftskritische Aspekte oft der zentrale Punkt einer Filmanalyse, weshalb wir bei RAAbits Online eine spezifische Unterrichtseinheit zur kritischen Filmanalyse anhand „Das Wunder von Bern“ anbieten.

Eine Filmanalyse schreiben

Im Deutschunterricht soll die Klasse lernen eigenständig eine Filmanalyse zu schreiben. Das Unterrichtsmaterial bereitet die Schüler:innen Schritt für Schritt darauf vor und erleichtert Lehrkräften so den Unterricht. Am Beispiel des beliebten Films „Ziemlich beste Freunde“ erlernen die Schüler:innen in mehreren aufeinander folgenden Unterrichtseinheiten beispielsweise die Charakterisierung von Protagonist:innen,, die Rekonstruktion der Handlungsabfolge sowie die Einordnung von gesellschaftlichen Rollenbildern und Klischees. Die Klasse arbeitet dabei sowohl in Einzel- als auch Kleingruppenarbeit oder arbeitsteilig.

Der Aufbau einer Filmanalyse

Jede Filmanalyse folgt grob dem gleichen Aufbau. Deshalb ist es besonders wichtig diesen den Schüler:innen näherzubringen. Die drei großen Struktureinheiten sind die Einleitung, der Hauptteil und der Schluss.

In der Einleitung werden die Eckdaten des Films genannt. Dazu gehört beispielsweise der Titel, das Erscheinungsjahr, der/die Regisseur:in und das Genre. Anschließend fasst man den Inhalt des Films in wenigen Sätzen zusammen, um Leser:innen einen Überblick zu bieten. Auch eine kurze Beschreibung der Analysekriterien sowie die Deutungshypothese gehören in die Einleitung einer Filmanalyse.

Im Hauptteil werden die Ergebnisse der Filmanalyse präsentiert. Häufig ist es sinnvoll die einzelnen Analysekriterien nacheinander abzuarbeiten und anschließend die Zusammenhänge und unterschwelligen Bedeutungen herauszustellen. An dieser Stelle kann auch ein Bezug auf den historischen Kontext und die Erstehungsgeschichte des Films sinnvoll sein.

Um den Hauptteil zu strukturieren, sind Zwischentitel sehr nützlich. So können beispielsweise die einzelnen Analysekriterien als Struktur dienen.

Das Ende der Filmanalyse bildet der Schlussteil. Dieser fasst die Ergebnisse der Analyse kurz zusammen. Anschließend folgt der Rückbezug auf die Deutungshypothese aus der Einleitung. Sie kann im Schluss bestätigt oder widerlegt werden.

Welche Analysekriterien gibt es?

Typischerweise werden die Analysekriterien in die Analyse der Figuren und der Stilmittel unterteilt.

Zu Kriterien der Figurenanalyse zählen neben sichtbaren und leicht identifizierbaren Merkmalen wie das Aussehen und die Lebensumstände der Person auch unsichtbare und weniger greifbare Merkmale wie Charaktereigenschaften, Körpersprache und Verhalten. Auch die Beziehungen zwischen Personen sind hier sehr relevant – man spricht von der Figurenkonstellation.

Stil- oder Gestaltungsmittel sind für die Filmanalyse interessant, da sie Emotionen vermitteln. So kann die Bildgestaltung z.B. durch Kameraeinstellungen und Perspektiven Einfluss auf die menschliche Wahrnehmung nehmen. Doch auch Raum- und Tongestaltung spielen eine wichtige Rolle. Hinzu kommen Analysekriterien wie die Montage und die räumliche Anordnung.

Beispiele: Geeignete Filmanalysen für den Deutschunterricht

RAAbits Online bietet eine breite Auswahl an Unterrichtsmaterial für verschiedenste Filme. Für die Klassenstufen 8 bis 10 eignet sich beispielsweise der Film „Die Welle“, der auch gemeinsam mit dem gleichnamigen Buch behandelt werden kann. Die Unterrichtseinheit soll den Schüler:innen Leseverstehen und Medienkompetenz näherbringen.

Für die Oberstufe eignen sich beispielsweise klassische Filme wie „Kaspar Hauser – Jeder für sich und Gott gegen alle“ für die Filmanalyse im Deutschunterricht. Hier kann insbesondere auf historische Kontexte der literarischen Moderne eingegangen werden.