Unterrichtsmaterial Religion Mensch & Miteinander Utopien als ferne Ideale oder Inspirationen
Utopien als ferne Ideale oder Inspirationen
Utopien – naive Wunschträume oder ferne Ideale? Wie weit sind diese „Nicht-Orte“ tatsächlich entfernt? Im Zentrum der vorliegenden Unterrichtseinheit steht die Auseinandersetzung mit exemplarisch ausgewählten Utopien und Dystopien. Von Jesaja, über Thomas Morus bis hin zu George Orwell werden utopische und dystopische Entwürfe in ihren verschiedenen historischen Kontexten, Kunstformen und Intentionen betrachtet, immer auch mit Blick auf ihre Bedeutung für Gegenwart und Zukunft.
Die vorliegende Unterrichtseinheit, erschienen in RAAbits Religion, konzipiert für die Sekundarstufe I, bettet sich innerhalb des schulischen Lehrplans in das Thema „Utopien“ bzw. Anthropologie. Die Lernenden sind angehalten, eigene Erfahrungen und Sichtweisen des Menschseins vor dem Hintergrund gesellschaftlich prägender Vorstellungen zu reflektieren. Zielsetzung ist es, die „christliche Hoffnung auf Vollendung“ anhand christlicher Lebensentwürfe und Zukunftsvorstellungen zu verdeutlichen.
Im Rahmen dieser Unterrichtseinheit schulen die Lernenden ihre Sachkompetenz, indem sie zwischen unterschiedlichen Sichtweisen der Zukunft, zwischen Utopien und Dystopien unterscheiden und christliche von säkularen Zukunftsvorstellungen abgrenzen. Sie lernen, biblische Texte methodisch reflektiert zu deuten, und schulen so ihre Methodenkompetenz. Im Bereich Deutungskompetenz unterscheiden sie zwischen Zukunft als „futurum“ und als „adventus“.
Sie beurteilen philosophische und theologische Zukunftsvisionen und Utopien hinsichtlich ihrer Machbarkeit und ihres Geltungsanspruchs und schulen so ihre Urteilskompetenz. Sie erörtern die Frage nach dem Sinn utopischer Denkmodelle – sowohl säkularer als auch christlicher – und ihren Einfluss auf die Lebenseinstellung des einzelnen Menschen bzw. die zukünftige Gestaltung unserer Gesellschaft.
Im Zentrum der Einheit aber steht der Bezug zur Lebenswelt der Jugendlichen. Im Baustein „Thomas Morus“ gehen die Lernenden der Frage nach, ob ein Leben ohne Geld heute möglich wäre. Im Zusammenhang mit dem Roman „1984“ von George Orwell erörtern sie, ob auch wir in einem „Überwachungsstaat“ leben. Dabei bieten alle Aufgabenstellungen Differenzierungsmöglichkeiten für stärkere und schwächere Lerngruppen.
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