Unterrichtsmaterial Religion Mensch & Miteinander Verantwortlichen Umgang mit Sexualität einüben
Verantwortlichen Umgang mit Sexualität einüben
Sexualität ist kein Tabuthema mehr. Kaum eine Pause vergeht, ohne dass Schüler Porno-Raps von Sido hören. Popidole wie Miley Cyrus leben vor, worauf es scheinbar ankommt. Bereits Ende der vierten Klasse beginnt der Konsum von Pornografie, lange bevor Jugendliche eigene Erfahrungen sammeln.
Sexualpädagogen empfehlen deshalb einen rationalen Umgang mit dem Thema und fordern zugleich, der medialisierten Form von Sexualität das eigene Erleben entgegenzustellen. Die Sexologin und Sexualtherapeutin Ann-Marlene Henning ist mit ihrem Aufklärungsbuch „Make love“, das in Auszügen im Rahmen der vorliegenden Einheit behandelt wird, diesen Weg vorangegangen.
Doch nicht nur die Darstellung partnerschaftlicher Sexualität wird durch die Medien beeinflusst. Auch der Umgang von Jugendlichen mit ihrer eigenen Sexualität unterliegt den Gesetzen des World Wide Web. Beispielhaft sei hier das „Sexting“ genannt.
Hierbei handelt es sich vor allem um selbst produzierte intime Fotos von sich oder anderen, die über das Internet ausgetauscht werden. Diese Fotos werden einer bestimmten Person oder Personengruppe, über Textnachrichten, Instant Messaging oder Social-Media-Plattformen zugänglich gemacht. Dabei folgen Jugendliche oft unbewusst der Gruppendynamik, nicht wissend, dass der Missbrauch dieser geteilten Fotos groß ist.
Aufgabe des Religionsunterrichtes ist es, Jugendliche zu begleiten, nicht zu bevormunden. Daher folgt die vorliegende Unterrichtseinheit denjenigen Strömungen innerhalb der beiden christlichen Kirchen, welche an die Verantwortlichkeit der Gläubigen appellieren und ihr Handeln nicht verurteilen. Ausgangspunkt hierfür ist eine biblische Theologie, die aus den Schöpfungsberichten heraus eine positive Einstellung zur Sexualität entwickelt. Sexualität ist den Menschen als gute Gabe Gottes und als lebenslange Aufgabe von Anfang an eingepflanzt. Sie ist auf Beziehung hin angelegt.
Prof. Dr. Stephan Leimgruber spricht in diesem Kontext von vier Sinndimensionen: der Identitätsfindung, der Gemeinschaft, der Lebensfreude, der Ausrichtung auf neues Leben hin und der Begegnung mit Gott, welche im Rahmen der vorliegenden Unterrichtseinheit erarbeitet werden.
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