Jesu Lehre vom Reich Gottes

Das Reich Gottes beginnt nicht durch einen Eingriff Gottes von außen, es beginnt im Herz eines jeden Menschen. Noch ist es klein wie ein Senfkorn. Aber je mehr Menschen der Lehre Jesu folgen, desto schneller wird es in unsere Welt hineinwachsen. Am Ende aller Zeiten wird Gott das gewachsene Reich Gottes vollenden. Deshalb ist die Reich-Gottes-Lehre Jesu nicht nur ein Versprechen für das Jenseits, sie ist vor allem eine Aufforderung an uns, schon heute unsere Welt zu verändern und Jesu Lehren und Handeln folgen. In zahlreichen Gleichnissen veranschaulicht Jesus, wie das kommende Reich Gottes aussehen wird. Darin vergleicht er das Neuartige seiner Reich-Gottes-Botschaft mit Sachverhalten, die seinen Zuhörern aus ihrem Alltag vertraut sind: Aussaat und Ernte, Backen mit Sauerteig, Hochzeitsfeste. Heute, zweitausend Jahre später, sind uns diese damals selbstverständlichen Sachverhalte fremd geworden. Dementsprechend fremd erscheinen uns auch die Gleichnisse Jesu. Um die Botschaft dahinter, die nach wie vor gültig ist, verstehen zu können, müssen wir uns mit der Gattung „Gleichnis“ und ihrem Sitz im Leben Jesu beschäftigen. Wie sieht das Reich Gottes aus? Erfahrungsgemäß setzen Jugendliche den Gedanken an das Reich Gottes mit dem Paradies gleich. Im Rahmen einer Fantasiereise geben sie ihren Vorstellungen Raum. Im nachfolgenden Schritt setzen sich die Lernenden mit dem historischen Kontext der Reich-Gottes-Lehre Jesu auseinander. Wie reagierten die Menschen in Palästina auf die wirtschaftlichen und politischen Umstände? Im Gruppenpuzzle wird deutlich, dass die Menschen damals mit dem Gottesreich ganz andere Vorstellungen verbanden, als Jesus sie predigte. Das Reich Gottes beginnt bereits im Diesseits. Es ist klein und unscheinbar. Richten die Menschen ihr Leben jedoch nach der Lehre Jesu aus, wächst es Tag für Tag in diese Welt hinein. Das ist die Botschaft des Gleichnisses vom Senfkorn. Wie aber müssen wir leben, damit das Reich Gottes beginnen kann? In arbeitsteiliger Bibelarbeit erschließen sich die Jugendlichen, wer ins Reich Gottes kommt und wer nicht. Abschließend erörtern sie, worauf wir verzichten müssen, um im Reich Gottes Einlass zu finden, und welche Verhaltensänderungen notwendig sind. Bisweilen ist uns die Erfüllung eines Wunsches so wichtig, dass wir bereit sind, dafür auf vieles zu verzichten. So ergeht es auch dem Kaufmann im Gleichnis vom Schatz und der Perle. Er verkaufte sein Hab und Gut, um sie zu erwerben. Im sich anschließenden Gespräch wird herausgearbeitet, dass im Fokus des Gleichnisses der Verzicht zugunsten immaterieller Güter steht. Mittels eines Lückentextes sichern die Lernenden ihre neu gewonnenen Kenntnisse über das Gleichnis als bildhafte Erzählung. Diese werden übertragen auf das Gleichnis vom unbarmherzigen Gläubiger. Die Ergebnissicherung erfolgt in Form eines fiktiven Interviews. Ein Vorschlag für eine Lernerfolgskontrolle rundet die Reihe ab.