Unterrichtsmaterial Ethik Moralphilosophie Werte & Normen Grundpositionen der Aufklärungsphilosophie
Grundpositionen der Aufklärungsphilosophie
Das Zeitalter der Aufklärung erklärte die menschliche Vernunft zum Maßstab allen Handelns. Ziel war es, mittels neu gewonnener Erkenntnisse Zweifel, Vorurteile oder falsche Annahmen auszuräumen. Doch die Nachkommen der Aufklärer benehmen sich heute gänzlich unaufgeklärt. Sind wir in Zeiten von fake news, religiösem Fanatismus und postfaktischen Argumentierens nicht schon längst hinter die historischen Errungenschaften der Aufklärungsepoche zurückgefallen? Diese Unterrichtseinheit, erschienen in RAAbits Ethik/Philosophie, konzipiert für die Jahrgangsstufen I und II, dient als Einführung in das Epochenthema Aufklärungsphilosophie. Zugleich fungiert diese Unterrichtseinheit als Hinführung zu einer Vielzahl zentraler Lehrplanthemen. Erörtert werden Grundlagen der Staats- und Geschichtsphilosophie, der Debatte Rationalismus versus Empirismus, der Erkenntnistheorie, der Geschichts-, der Wirtschafts- und auch der Rechtsphilosophie. Die Lernenden erarbeiten sich Grundpositionen aufklärerischen Denkens zu folgenden Fragen: Was ist der Mensch? Was ist eine Tatsache? Welchen Einfluss darf der Staat haben? Und wie gelingt das Zusammenleben verschiedener Religionen innerhalb einer Gesellschaft? Im Fokus aber steht die Frage, wie aufgeklärt unser gegenwärtiges Zeitalter ist. Zu Beginn dieser Unterrichtseinheit erörtern die Lernenden, welche Rolle der Aufklärung in unserem „postfaktischen“ Zeitalter zukommt. Anhand von Bildern erarbeiten sie sich einen ersten Begriff von Aufklärung, der mithilfe von Diderot und Kant vertiefend problematisiert wird. Ausgehend von einer optischen Täuschung erarbeiten sich die Lernenden den Unterschied zwischen der empiristischen und der kantischen Erkenntnistheorie. Die zu Beginn der Reihe gestellte Frage nach dem Status von Fakten wird mithilfe eines Enzyklopädie-Artikels wieder aufgegriffen, der mit den beiden zuvor erarbeiteten Positionen verglichen wird. Was ist der Mensch? Zu dieser Frage positionieren sich die Lernenden anhand von Bildern. Anschließend werden grundlegende Texte zum Menschenbild von Hobbes, Rousseau und Hume erarbeitet. Deutlich wird, wie unterschiedlich deren Vorstellungen vom Menschen sind. Ist ein Fortschritt der Vernunft zu beobachten, der den weiter entwickelten Völkern Anlass zur Überheblichkeit gibt? Oder zahlen wir für jeden Fortschritt zugleich einen Preis? Die Frage nach Urzustand und Entwicklung mündet in die Frage nach dem besten Staat. Die Positionen von Rousseau und Locke bilden Gegenpole innerhalb der Staatsphilosophie der Aufklärung. Schützt der Staat das Eigentum oder soll er aktiv zur Bildung eines Gemeinwillens beitragen? Anschließend stellen die Lernenden anhand eines Enzyklopädie-Beitrages, der sich mit der Frage nach dem gelingenden Zusammenleben unterschiedlicher Religionen in einem Staat beschäftigt, aktuelle Bezüge her. In arbeitsteiliger Gruppenarbeit werden drei Spezialthemen erarbeitet: die Wirtschaftstheorie der Aufklärung, die Entwicklung der Frauenrechte und eine kleine Enzyklopädie für unsere Gegenwart. Abschließend treffen Aufklärer, Kritiker und Zeitdiagnostiker in einer Debatte mit verteilten Rollen aufeinander. Sie stellen die zu Beginn der Einheit aufgeworfene Frage nach der Bedeutung von Aufklärung für unsere Gegenwart neu. Den Abschluss der Reihe bildet ein Vorschlag für eine Lernerfolgskontrolle über John Lockes Theorie des vorstaatlichen Naturzustandes, konzipiert für eine Doppelstunde.
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