Wahrheit und Lüge – was bedeutet das für mich?

Menschen lügen tagein, tagaus. Zum Glück, sagen Forscher. Denn Lügen halten die Gemeinschaft zusammen. Zwar bugsieren sich notorische Lügner erwiesenermaßen schnell ins Abseits, bedachte Lügner aber fügen sich besser ins soziale Netz. Sozialverträglich nennen Forscher die kleinen „Notlügen“ im Alltag und charakterisieren sie als evolutionär bedingte Überlebensstrategie. Dennoch sind Lügen im Grundsatz nicht zu rechtfertigen. Ich-Stabilität und ein vertrauensvoller Umgang miteinander bedürfen der Ehrlichkeit. Im Rahmen dieser Unterrichtseinheit, konzipiert für die Sekundarstufe I, differenzieren die Lernenden unterschiedliche Formen der Unaufrichtigkeit hinsichtlich Motiven und Folgen. Die Fähigkeit und die Bereitschaft zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Wahrheit werden gefördert. Ziel dieser Unterrichtseinheit, erschienen in RAAbits Ethik/Philosophie, ist es, die Lernenden für eigenes und fremdes Lügenverhalten zu sensibilisieren. Aus der Reflexion eigener Erfahrungen des Belogen-Werdens ziehen sie Konsequenzen für ihren persönlichen Umgang mit Wahrheit und Lüge. Sie erkennen, dass ein ehrlicher Umgang miteinander die Grundlage für gute menschliche Beziehungen ist und das Zusammenleben erleichtert – in der Familie, unter Freunden, in der Schule und in der Öffentlichkeit. Das Thema fordert von den Schülerinnen und Schülern, sich ehrlich und selbstkritisch mit sich selbst auseinanderzusetzen. Es verlangt ein hohes Maß an Bereitschaft, das eigene Selbstkonzept zu überdenken.