Unterrichtsmaterial Ethik Anthropologie Erkenntnistheorie & Wissen Wahrheitstheorien des 20. Jahrhunderts auf der Spur
Wahrheitstheorien des 20. Jahrhunderts auf der Spur
Die Frage, was Wahrheit ist, zählt zu den ältesten der Philosophiegeschichte. Woran aber können wir erkennen, ob eine Aussage wahr ist? Und was bedeutet es, dass eine Aussage wahr ist? Wahrheitstheorien geben Antwort auf die Frage nach dem Wahrheitskriterium einerseits und der Wahrheitsdefinition andererseits. Eine Aussage ist wahr, wenn sie mit dem Sachverhalt, auf den sie sich bezieht, korrespondiert. Der Korrespondenztheorie liegt die Vorstellung zugrunde, eine Aussage sei wahr, wenn sie die Wirklichkeit ähnlich abbildet bzw. dieselbe Struktur wie diese aufweist. Korrespondenztheoretiker bestimmen Wahrheit als Abbildbeziehung zwischen Sprache und Welt. Kann es aber eine Strukturgleichheit zwischen Sprache und Wirklichkeit geben? William James setzt bei der Korrespondenztheorie an. Wahrheit, so James, könne als Übereinstimmung definiert werden. Dann aber sei zu fragen, worin diese Übereinstimmung bestehe. Gibt es ein tragfähiges Kriterium für die Übereinstimmung von Aussage und Welt? James, ein Vertreter des Pragmatismus, ist der Ansicht, eine wahre Aussage könne man daran erkennen, dass sie Menschen helfe, sich in der Welt zurechtzufinden. Die Wahrheit einer Aussage sei folglich an ihrem lebenspraktischen Nutzen zu erkennen. Wahr ist, was sich in der Praxis bewährt. Der Ansatz der Kohärenztheorie geht davon aus, dass ein Satz wahr ist, wenn er sich widerspruchsfrei in das Netz bereits bestehender, als wahr akzeptierter Aussagen einordnen lässt. Im Fokus der Theorie steht folglich nicht die Frage nach der Übereinstimmung eines Sachverhaltes mit der Wirklichkeit. Untersucht wird die Übereinstimmung einer Aussage mit anderen. Kohärenz meint dabei Widerspruchsfreiheit einerseits und Ableitbarkeit aus dem bestehenden System andererseits. Als Impulsgeber dieser Theorie gilt Nicholas Rescher. Gemäß der Konsenstheorie ist eine Aussage wahr, wenn in einer unbegrenzten Gemeinschaft innerhalb eines herrschaftsfreien Dialogs die begründete Übereinstimmung, dass eine Aussage wahr ist, herbeigeführt werden kann. Entsteht Wahrheit also erst durch den Konsens? Bestand sie vorher also nicht? Und wie ist die Konsensfindung praktisch herbeizuführen? Ist eine Annäherung bereits ausreichend und, wenn ja, ab wann ist diese ausreichend? Wann endet der Prozess der Konsensfindung? Und wie langfristig muss der gemeinsam formulierte Konsens sein? Was ist Wahrheit? Diese Unterrichtseinheit, erschienen in RAAbits Ethik/Philosophie zeichnet den philosophischen Diskurs um den Wahrheitsbegriff im 20. Jahrhundert anhand didaktisch reduzierter Textausschnitte nach. Die untersuchten Theorien werden im gegenseitigen Bezug verständlich und ermöglichen es den Lernenden, einen Einblick in akademische Diskursformen zu gewinnen. Die Frage, was Wahrheit ist, zählt zu den ältesten der Philosophiegeschichte. Woran aber können wir erkennen, ob eine Aussage wahr ist? Und was bedeutet es, dass eine Aussage wahr ist? Wahrheitstheorien geben Antwort auf die Frage nach dem Wahrheitskriterium einerseits und der Wahrheitsdefinition andererseits. Eine Aussage ist wahr, wenn sie mit dem Sachverhalt, auf den sie sich bezieht, korrespondiert. Der Korrespondenztheorie liegt die Vorstellung zugrunde, eine Aussage sei wahr, wenn sie die Wirklichkeit ähnlich abbildet bzw. dieselbe Struktur wie diese aufweist. Korrespondenztheoretiker bestimmen Wahrheit als Abbildbeziehung zwischen Sprache und Welt. Kann es aber eine Strukturgleichheit zwischen Sprache und Wirklichkeit geben? William James setzt bei der Korrespondenztheorie an. Wahrheit, so James, könne als Übereinstimmung definiert werden. Dann aber sei zu fragen, worin diese Übereinstimmung bestehe. Gibt es ein tragfähiges Kriterium für die Übereinstimmung von Aussage und Welt? James, ein Vertreter des Pragmatismus, ist der Ansicht, eine wahre Aussage könne man daran erkennen, dass sie Menschen helfe, sich in der Welt zurechtzufinden. Die Wahrheit einer Aussage sei folglich an ihrem lebenspraktischen Nutzen zu erkennen. Wahr ist, was sich in der Praxis bewährt. Der Ansatz der Kohärenztheorie geht davon aus, dass ein Satz wahr ist, wenn er sich widerspruchsfrei in das Netz bereits bestehender, als wahr akzeptierter Aussagen einordnen lässt. Im Fokus der Theorie steht folglich nicht die Frage nach der Übereinstimmung eines Sachverhaltes mit der Wirklichkeit. Untersucht wird die Übereinstimmung einer Aussage mit anderen. Kohärenz meint dabei Widerspruchsfreiheit einerseits und Ableitbarkeit aus dem bestehenden System andererseits. Als Impulsgeber dieser Theorie gilt Nicholas Rescher. Gemäß der Konsenstheorie ist eine Aussage wahr, wenn in einer unbegrenzten Gemeinschaft innerhalb eines herrschaftsfreien Dialogs die begründete Übereinstimmung, dass eine Aussage wahr ist, herbeigeführt werden kann. Entsteht Wahrheit also erst durch den Konsens? Bestand sie vorher also nicht? Und wie ist die Konsensfindung praktisch herbeizuführen? Ist eine Annäherung bereits ausreichend und, wenn ja, ab wann ist diese ausreichend? Wann endet der Prozess der Konsensfindung? Und wie langfristig muss der gemeinsam formulierte Konsens sein? Was ist Wahrheit? Diese Unterrichtseinheit, erschienen in RAAbits Ethik/Philosophie zeichnet den philosophischen Diskurs um den Wahrheitsbegriff im 20. Jahrhundert anhand didaktisch reduzierter Textausschnitte nach. Die untersuchten Theorien werden im gegenseitigen Bezug verständlich und ermöglichen es den Lernenden, einen Einblick in akademische Diskursformen zu gewinnen.
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