Unterrichtsmaterial Ethik Anthropologie Erkenntnistheorie & Wissen Ein Experiment zu Wahrnehmung und Kommunikation
Ein Experiment zu Wahrnehmung und Kommunikation
Nicht immer sind wir uns unserer Wahrnehmung und Kommunikation vollständig bewusst. Die Unterrichtseinheit zeigt bekannte und unbekannte Phänomene in der Kommunikation und Interaktion zwischen Menschen auf. Ein Experiment verdeutlicht, wie einzigartig unsere Wahrnehmung ist. Es trägt so zu mehr Empathie, Toleranz und Respekt vor fremden Sichtweisen bei und gibt eine mögliche Antwort auf die Frage, wie Unterricht in Lerngruppen gelingen kann. Die vorliegende Unterrichtseinheit ist für Ethik Mittlere Schulformen konzipiert und in den Themenkomplex Ich und die anderen eingebettet. In diesem Beitrag setzen sich Ihre Schüler mit der Schwierigkeit von menschlicher Kommunikation und Wahrnehmung auseinander. In der ersten und zweiten Stunde führen die Schüler verschiedenen Wahrnehmungs- und Kommunikationsübungen durch: ein Training des aufmerksamen Zuhörens, eine Pantomimische Darstellung von Gefühlszuständen mithilfe von Gefühlskarten, das Erlernen einer präzisen Ausdrucksweise durch das Sammeln und Interpretieren von Synonymen, die Reflexion der eigenen Aktivität und Passivität durch das Notieren von aktiven und passiven Phasen im Tagesverlauf sowie das Finden einer zielorientierten Strategie, um einen Partner zum Öffnen seiner Faust zu bewegen. In Stunde drei und vier führen die Schüler ein Experiment durch. Die Übung zeigt die Grundstrukturen menschlicher Wahrnehmung auf und verdeutlicht sie den Lernenden auf vielschichtige Weise. Die Schüler sollen sich bewusst werden, wie wichtig es ist, sich mit seinen Mitmenschen auf gemeinsame „Startpunkte“, gemeinsame „Maßeinheiten“ und gemeinsame „Koordinaten“ zu einigen, um Missverständnisse zu vermeiden. Zwei Probanden erhalten jeweils eine Version eines Stadtplans. Ein Proband ist ein „Fremder“, der sich verlaufen hat. In seinem Plan ist ein Weg eingezeichnet, den er dem anderen Probanden, dem „Einheimischen“, beschreiben soll. Durch unterschiedliche Details in den beiden Versionen des Stadtplans – zum Beispiel Symbole an verschiedenen Stellen – und unterschiedliche Startpunkte sind die Lernenden dazu aufgefordert, einen Weg zur Verständigung zu finden. Mithilfe eines Beobachtungsbogens wird die Übung reflektiert und ausgewertet. In Stunde fünf beschreiben die Lernenden das Foto „Spitze des Eisbergs“ als assoziativen Einstieg und bearbeiten abschließend einen Sachtext über die Wahrnehmungsfähigkeit des Menschen aus naturwissenschaftlicher Perspektive.
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