Unterrichtsmaterial Ethik Moralphilosophie Verantwortungsethik in einer globalisierten Welt
Verantwortungsethik in einer globalisierten Welt
Tagtäglich nutzen wir Technologien, die nicht kontrollierbar scheinen. Unser Verbrauch an Bodenschätzen ist irreversibel. Unsere Gier nach billigen Konsumgütern hat Folgen für Menschen weltweit. Wie müssen wir heute handeln, damit morgen noch Zukunft möglich ist? Den entfesselten Prometheus zu bändigen bedarf es, so Hans Jonas, einer Zukunftsethik, welche den Menschen daran hindert, sich selbst zum Unheil zu werden. In deren Mittelpunkt steht ein neuer Imperativ. Er gebietet uns nur so zu handeln, dass die Wirkungen unseres Handelns verträglich sind mit der Permanenz menschlichen Lebens auf Erden.Hans Jonas verbindet Kants kategorischen Imperativ mit einer Folgenabschätzung. Dieser ökologische Imperativ gilt fortan als ethischer Maßstab, der – so Jonas – notfalls auch mit diktatorischen Mitteln umzusetzen wäre. Die „Heuristik der Furcht“ gebietet uns, Technik nur so einzusetzen, dass mögliche „Worst-Case-Szenarien“ nicht eintreffen. Hans Jonas erweiterte den Blick der Ethik nicht nur auf die Umwelt und deren Schutz. Seine Überlegungen hinsichtlich des Gebrauchs moderner Technik sind auf alle Themenfelder der angewandten Ethik übertragbar. In einer globalisierten Welt trifft jeder Konsument täglich moralisch relevante Entscheidungen, die weltweite Konsequenzen nach sich ziehen. Schon morgen könnte der Kampf um Ressourcen auch die Erste Welt betreffen. Auch darum muss die traditionelle Ethik der Nähe um den Blick auf die räumliche und zeitliche Ferne erweitert werden. Ziel der vorliegenden Unterrichtseinheit, erschienen in RAAbits Ethik/Philosophie, konzipiert für die gymnasiale Oberstufe, ist es, den Lernenden diese Verantwortung, aber auch bestehende Möglichkeiten zur Gestaltung der Zukunft, zu vergegenwärtigen. Die Lernenden erkennen, wie weitreichend die Folgen unseres Handelns sind. Sie erörtern Hans Jonas’ Verantwortungsethik und begreifen, dass derjenige, der Verantwortung für sein Handeln übernehmen will, immer auch dessen Folgen in den Blick nehmen muss, auch wenn diese sich nicht immer überschauen lassen. Sie üben sich darin, eigene Handlungen auf deren Folgen hin zu überprüfen und diese an der Forderung nach einer Permanenz menschlichen Lebens auf der Erde auszurichten. Die Auseinandersetzung mit der Philosophie Hans Jonas’, dem Begriff „Verantwortung“ und dem Thema „Folgenabschätzung“ ist fest in den Lehrplänen der Sekundarstufe II verortet. Sie bettet sich in die Erarbeitung ethischer Grundpositionen und die Reflexion unterschiedlicher Fragestellungen im Kontext angewandter Ethik. Auch die Anleitung zu einem umweltgerechten Verhalten ist übergreifendes Ziel fast aller Bildungs- und Lehrpläne in Deutschland.
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