Schulpraktika begleiten

Schulpraktika sind berufsbiografisch höchst bedeutsam, denn hier wird es Studierenden ermöglicht, sich – in der Regel noch ohne Beurteilungsdruck – handelnd in die Lehrerrolle einzuüben und erste, oft prägende Erfahrungen auf pädagogischem und didaktischem Gebiet zu sammeln. Allerdings ist es ein weit verbreiteter Irrglaube, die Betätigung im Praxisfeld allein schon führe zu professionellerem Handeln. Im Gegenteil: Unreflektierte Praktika können Studierende nötigen, sich wenig ausgewogene „Überlebensstrategien“ auf Basis von „Tipps und Tricks“ anzueignen, die letztlich entweder zu einer vorschnellen Scheinsicherheit oder aber auch zu Überforderung führen können. Weitere professionelle Lernprozesse und die Entwicklung eines differenzierten pädagogischen Selbstkonzeptes werden dadurch behindert.
Deshalb kommt der Mentorin, die vor Ort mit den angehenden Lehrerinnen arbeitet, eine überaus bedeutsame Rolle zu: Sie ist es, die Studierende durch gezielte Arbeits- und Beobachtungsaufträge Schritt für Schritt in die Berufspraxis einführt und die in ausführlichen Praktikumsbesprechungen die Entwicklung einer niveauvollen pädagogische Reflexionsfähigkeit unterstützt. Diese schwierige und verantwortungsvolle Aufgabe will erlernt sein. Wir wollen Mentorinnen konkrete Hilfestellungen für die Praktikumsgestaltung und -reflexion geben. Sie sollen keinesfalls als „Pflichtkatalog“ aufgefasst werden, sondern wollen mithelfen, die Praktikumsqualität zu sichern.